Corona in unseren Partnergemeinden in Tansania

Marion Schmidt-Biber

Seit Wochen beschäftigt uns die Corona-Pandemie mit allen ihren Einschränkungen unseres Alltags. Doch wie geht es eigentlich den Menschen in unseren Partnergemeinden in Ngara oder dem Kituntu-District, in Nkwenda oder der Tegemeo-School?
Am 18. März erhielt ich eine Nachricht, dass es in Tansania drei bestätigte Coronafälle gebe. Daraufhin wurden landesweit sämtliche Schulen, Kindergärten und Universitäten geschlossen. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich vier Menschen in Ngara in Quarantäne. Eine dieser Personen hatte sich infiziert und ist einer der bestätigten Fälle. Inzwischen gibt es erheblich mehr Infizierte und natürlich eine hohe Dunkelziffer.
Unsere Geschwister in Tansania haben Angst und versuchen sich zu schützen. So wurden aus Mitteln, die eigentlich für die Schulung von Mitarbeitenden geplant waren, für jede Kirchengemeinde Waschgelegenheiten, Seife und Desinfektionsmittel angeschafft. Auch in der Krankenstation Katenga konnten durch unsere Unterstützung Schutzkleidung, Waschgelegenheiten und Desinfektionsmittel gekauft werden.
Inzwischen hat die Karagwe-Diözese, zu denen unsere Partnergemeinden gehören, entschieden, bis auf weiteres keine Gottesdienste zu feiern. Für die Menschen in den entlegenen Dörfern sind die Gottesdienste nicht nur eine Unterbrechung des mühsamen Alltags sondern auch wichtige soziale Treffpunkte. Neben den geistlichen und sozialen Aspekten treffen die Gemeinden die fehlenden Gottesdienste hart. Ein Großteil der kirchlichen Arbeit, wie die Unterstützung von armen, alten oder kranken Menschen oder die Bezahlung der Evangelisten, wird aus Kollekten finanziert. Da diese nun fehlen, kann die wichtige diakonische Arbeit nicht stattfinden.
Auch die Schule in Nkwenda und die Tegemeo-School sind von der Krise hart betroffen. Da die Kinder zu Hause sind, fehlt das Schulgeld, mit dem die Gehälter der Lehrer bezahlt werden. Staatliche Unterstützung gibt es nicht.
Länder wie Tansania sind von einer Krise, wie wir sie gerade erleben, besonders betroffen. Die Auswirkung fehlender Krankenversicherungen, weite Wege zu Krankenhäusern oder Gesundheitsstationen, schlicht ein unzureichendes Gesundheitssystem machen sich in dieser Zeit besonders dramatisch bemerkbar. Ähnlich wie in unserem Land fehlt vielen Menschen das tägliche Einkommen. Schon allein die Aufforderung, auf eine gründliche Handhygiene zu achten, ist für Menschen, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, schwierig umzusetzen.
Die Pandemie betrifft die Menschheit weltweit. Durch Christus sind wir verbunden mit der weltweiten Familie der Christenheit. Daher lassen Sie uns mit unseren Geschwistern im Ngara- und Kituntu-District, in Nkwenda und der Tegemeo-School beten und so unsere Sorgen und Ängste teilen.
Falls Sie die Arbeit in unseren Partnergemeinden unterstützen wollen – hier die Bankverbindung:
Regionalverwaltung Nassau-Nord?IBAN: DE77 5206 0410 0604 1002 63?BIC: GENODEF1EK1?Verwendungszweck: AO 303010 Kituntu, AO 303020 Ngara, 303026 Nkwenda

Herzlichen Dank und bleiben Sie behütet
Marion Schmidt-Biber, Ökumenereferentin

09 Mai 2020